Eine Begriffserklärung
Ich fand, dass, wenn man, wie hier in diesem Blog, über Allergien spricht, man zunächst einmal wissen sollte, was genau eine Allergie ist. Also habe ich für diesen Beitrag aus verschiedenen Quellen eine Erläuterung des Begriffes ‚Allergie‘ zusammengestellt:
Das deutsche Wörterbuch gibt an:
All|er|gie auch: Al·ler|gie f. 11 Überempfindlichkeit gegen bestimmte Stoffe
Nicht sehr gehaltvoll, wie ich fand 🙂
Eine eingehendere Recherche ergibt, dass der Begriff ‚Allergie‘ 1906 von Freiherr Clemens von Pirquet, einem Wiener Kinderarzt geprät wurde. Er verstand Allergie als eine Analogie zu Energie, wobei en-érgeia, eine innere, körpereigene Kraft bezeichnet, der die all-égeia, die Reaktion auf aüßere, körperfremde Stoffe entgegen steht. Er definierte die Allergie als „veränderte Fähigkeit des Körpers, auf eine fremde Substanz zu reagieren“. Als erster erkannte er, das Antikörper nicht nur schützende Immunantworten vermitteln, sondern auch Überempfindlichkeitsreaktionen auslösen können.
Heute beschreibt der Begriff Allergie die Überempfindlichkeitsreaktionen, die durch eine Immunantwort gegen ansonsten harmlose Antigene ausgelöst werden. In dieser Definition umfasst der Begriff Allergie verschiedene immunologische (Immunologie = Lehre von der Immunität)
Diese Einteilung ist recht kompliziert und beinhaltet eine Menge Fachbegriffe, deshlab verweise ich an dieser Stelle auf wikipedia. Dort findet man die ausführliche klassische Einteilung nach Coombs und Gell. Ich beschränke mich in diesem Beitrag auf den Typ I der Einteilung, den Soforttyp, da ihm die am häufig auftretenden Allergien angehören.
Typ I, Soforttyp
Die Typ-I-Allergie oder Soforttyp-Reaktion ist IgE-vermittelt. (IgE-Antikörper, auch: Immunglobuline sind spezielle Proteine, mit denen das Immunsystem körperfremde Erreger abwehrt) Die Reaktion wird ausgelöst, wenn aufgenommenes Allergen IgE-Antikörper kreuzvernetzt. Das führt dazu, dass Entzündungsmediatoren, wie Histamin, Leukotriene und Prostaglandine freigesetzt werden. Hierfür ist ein Erstkontakt nötig, der symptomlos verläuft, den Patienten aber sensibilisiert. Dabei werden die betreffenden Zellen aktiviert und massenhaft IgE gebildet. Dieses setzt sich auf die mit Histamin-Granula beladenen Mastzellen. Beim Zweitkontakt ist dann schon alles vorbereitet und das Allergen bindet nur noch an das IgE auf den Mastzellen, Histamin wird ausgeschüttet und die Sofortreaktion tritt ein.
Damit umfasst der Typ I unter anderem die allergische Conjunctivitis (Bindehautentzündung), allergische Rhinitis (Heuschnupfen), allergisches Asthma, Nesselsucht (Urticaria), Larynxödem, aber auch schwerwiegende bis lebensbedrohliche Formen, wie das angioneurotische Ödem (Quincke-Ödem) und der anaphylaktische Schock.
Allergene
Die Auslöser einer Allergie, die Allergene sind mehr als vielfältig. Allergene sind jene Antigene, gegen die sich die fehlgeleitete Immunantwort, die jeder Allergie zu Grunde liegt, richtet. Häufig sind Allergene Proteine, sehr häufig Enzyme. Man kann sie grob unterteilen nach der Allergenquelle (Tierhaare, Pollen, Hausstaub etc.) oder der Art des Kontakts mit dem Allergen (Nahrungsmittel, Inhaltsstoffe). Auch hierzu finden sich natürlich noch ausführlichere, mit Fachbegriffen gespickte Ausführungen, auf die ich hier nicht eingehen will.