Zur Behandlung eines allergischen Schocks wird Ärzten in den Leitlinien die Gabe von Adrenalin empfohlen. Gemäß einer Schweizer Studie wird der schnell wirkende Botenstoff in der Praxis aber eher selten gegeben.
Wir hatten uns bereits mehrfach damit beschäftigt, dass Adrenalin beim Auftreten eines allergischen Schocks als das Mittel der Wahl gilt und deshalb als Autoinjektor unbedingt zur Notfallapotheke von gefährdeten Personengruppen, wie etwa Insektengiftallergikern, zählen sollte.
Wie etwa hier nachgelesen werden kann, wird auch Ärzten empfohlen, Adrenalin bei schweren Hypersensitivitätsreaktionen einzusetzen. Laut einer Studie von Schweizer Allergologen, nachzulesen in der Fachzeitschrift „Allergologie“ (Ausgabe 32/9), sieht die Realität jedoch anders aus.
So wurden von 54 Patienten mit schweren akuten Hypersensitivitätsreaktionen lediglich 17 % mit Adrenalin versorgt. Der größere Teil der Betroffenen erhielt nur Antihistaminika und Glukokortikoide.
Darüber hinaus fiel auf, dass bei 37 % der Betroffenen – welche sich allesamt als Insektengiftallergiker herausstellten – die Anaphylaxie zum wiederholten Male auftrat. Von diesen Patienten war jedoch weniger als ein Drittel mit einem Notfallset – bestehend aus Antihistaminika und Glukokortikoiden – ausgestattet; einen Autoinjektor mit Adrenalin besaß hingegen kein einziger der Betroffenen.
Gemäß den Schweizer Allergologen seien Schulungen über die richtige Vorgehensweise bei Anaphylaxien zwecks Verhinderung von Todesfällen oder bleibenden Schäden ratsam – und zwar nicht nur soche für die Patienten, sondern auch welche für die Ärzte.