US-Wissenschaftlern ist es gelungen, Erdnüsse genetisch so zu manipulieren, dass sie für Allergiker verträglich sein können.
Zwei mitunter lebensgefährliche Proteine in den Erdnüssen wurden von den Forschern mit einem Trick praktisch „ausgeschaltet“. Dabei bediente man sich der RNA-Interferenz (RNAi). Dafür wurden kurze Stücke aus der Erbsubstanz RNA (Ribonukleinsäure) ins Genom der Erdnuss-Pflanzen gebracht. Diese sind so konstruiert, dass sie sich an die beiden am stärksten allergieauslösenden Proteine in der Erdnuss anlagern, „Ara h 2“ und „Ara h 6“.
Die Konzentration der Proteine in den Samen war daraufhin bis zu 16 Mal geringer als vorher, wird im „Journal of Agricultural and Food Chemistry“ mitgeteilt. In den Keimblättern sei das Protein komplett ausgeschaltet worden. Diese Daten zeigen einen neuen Weg zur allergiefreien Erdnuss.
Bis zu 90 Prozent aller Erdnuss-Allergiker haben Antikörper gegen „Ara h 2″ und „Ara h 6″ im Blut. In Reagenzglas-Versuchen mit Antikörpern von Allergikern zeigte sich eine verringerte Bindung.
Allergologen sagen, in Deutschland sei bereits bei jedem zehnten Kind eine Sensibilisierung auf Erdnüsse feststellbar. Damit liegen Erdnüsse bei den Allergieauslösern ganz weit vorne. Die Reaktionen reichen von leichtem Hautausschlag bis hin zum lebensgefährlichen anaphylaktischen Schock. Nun hofft die Wissenschaft, mit der neuen Entdeckung eine Basis für neue Produkte schaffen zu können, doch der Weg dahin ist noch lang.