Wenn man an Brennnesseln denkt, dann verbindet man sie stets mit dem fiesen Schmerz, den sie bei Kontakt mit der Haut auslösen. Dass sie nebenbei aber auch noch Pollenlieferanten und – was wahrscheinlich viel wichtiger ist – beliebte Heilpflanzen sind, wird eher selten thematisiert.
Früher hieß sie Brennessel, heutzutage schreibt man die Urtica (lat.) aufgrund der neuen Rechtschreibung mit einem „n“ mehr. Ansonsten hat sich aber auch rein gar nichts an dem Gewächs aus der Abteilung der Bedecktsamer verändert.
Wie eh und je jagt sie spielenden Kinder Schrecken und Schmerz ein, etwa dann, wenn sich diese zufällig „in die Nesseln setzen“.
Denn die Brennnessel verfügt über einen eigenen Schutzmechanismus: Brennhaare, die u.a. mit Ameisensäure gefüllt sind. Wenn man von oben in die Brennnessel hineingreift, bricht man mit dieser Bewegung die glasartigen Haare auf und ritzt sich daran. Prompt tritt Gift in die Wunde – es kommt zur wohlbekannten, schmerzhaften „Verbrennung“, in Form von Rötungen und Quaddeln, manchmal sogar zu schwereren Entzündungen.
Doch das ist längst nicht alles, was wir über die Brennnessel wissen sollten. Zunächst einmal noch etwas eher Negatives:
Das Gewächs schleudert laut Pollenflugkalender zu allem Übel jetzt – also ab Juni – mit Hochdruck seine Pollen durch die Gegend und macht es damit einigen Menschen sehr schwer, auch nur ein Minimum an Sympathie für sie zu entwickeln.
Allerdings, eins sei gesagt: Die allergische Potenz ihrer Pollen ist weitaus geringer als beispielsweise die der Birke. Und wer glaubt, dass der Hautausschlag, den man nach einem Griff in die Nesseln bekommt, automatisch mit einer Allergie gegen das Gewächs gleichzusetzen ist, der irrt. Ameisensäure brennt auf jeder Haut, nicht nur auf der des Allergikers.
Aber das soll gar nicht der entscheidende Grund sein, die Brennnesseln und ihre tatsächlich reizenden Eigenschaften doch noch zu mögen. Nein, das Positive der Pflanze liegt ganz klar in ihrem Heilpotential begründet. Und dieses hat einiges zu bieten:
So wirkt sie beispielsweise entzündungshemmend, leicht entwässernd und kann sogar Allergien lindern (was wir in Hinblick auf die Nesselsucht kürzlich auch schon festgestellt hatten).
Wem das alles noch nicht ausreicht, der kann die Brennnessel – entsprechend zubereitet – auch verspeisen und sich an ihrem guten Geschmack erfreuen. Weitere Informationen über die vielseitige Pflanze können u.a. hier eingesehen werden.