Die Nickelallergie gilt als eine der häufigsten Kontaktallergien. Neue Forschungserkenntnisse geben Grund zur Hoffnung, dass die Erkrankung zukünftig besser behandelt werden kann.
Nickel ist weiter verbreitet, als man denken könnte. Das Metall wird nicht nur als Legierung verwendet, sondern kann auch in Schmuck, Brillen und Münzen vorhanden sein. Problematisch wird Nickel, wenn beim Menschen eine Sensibilisierung gegen den Stoff auftritt – dann sind Symptome wie Rötungen, Quaddeln, Ekzeme und Juckreiz die Folge.
Die Nickelallergie ist kein seltenes Phänomen, sondern gilt sogar als diejenige Kontaktallergie, die besonders häufig zu Entzündungsreaktionen der Haut führt. Trotz der Tatsache, dass die Allergie dermaßen weit verbreitet ist, war die genaue Art und Weise, wie Nickel zu den schweren Hautreaktionen führt, bisher noch nicht entdeckt worden.
Nickelallergie: Neue Forschungserkenntnisse
Deutschen Wissenschaftlern ist es nun aber gelungen, mehr über die Nickelallergie herauszufinden. Forscher der Universität Gießen haben zusammen mit Wissenschaftlern aus Mannheim, Freiburg, Münster und München entdeckt, dass bei einer Allergie gegen Nickel der Rezeptor TLR4 eine entscheidende Rolle zu spielen scheint.
TLR4 ist, wenn ich es richtig verstanden habe, eigentlich für die Abwehr von Bakterien zuständig. Das Eiweißmolekül löst aber auch bei einer Fehlreaktion auf Nickel Entzündungen aus.
Laut den Wissenschaftlern besteht nun die Hoffnung, dass Medikamente entwickelt werden können, die lediglich die entzündliche Reaktion auf Nickel und nicht die positive Wirkung der Bakterienabwehr blockieren.
Mäuse ohne Nickelallergie
Ferner fanden die Forscher heraus, dass anscheinend nur der menschliche TLR4-Rezeptor dazu befähigt ist, eine Nickelallergie auszubilden. Mäuse, zum Beispiel, können hingegen wohl nicht allergisch auf Nickel reagieren. Gemäß dieser Erkenntnis scheinen die Ergebnisse aus Tiermodellen nur begrenzt auf den Menschen übertragbar zu sein.
Weitere Informationen zu den neuen Forschungserkenntnissen sind zum Beispiel hier zu finden. Die detaillierten Ergebnisse können in der Fachzeitschrift „Nature Immunology“ nachgelesen werden.