Wie sieht es eigentlich mit Pinienkernen aus? Geht von ihnen ein Allergiepotential aus, und gibt es vielleicht sogar weitere Risiken im Zusammenhang mit dem Genuss der Pflanzensamen? Und wie verhält es sich mit den Pollen der aus der Gattung der Kiefern stammenden Nadelholzgewächse?
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So eine Pinie (Pinus pinea) hat allerlei zu bieten. Die Pflanzenart, welche zur Familie der Kieferngewächse (Pinaceae) zählt, im nördlichen Mittelmeerraum beheimatet und deshalb unter anderem als „Mittelmeer-Kiefer“ bekannt ist, verfügt nicht nur über etliche Nadeln, sondern bringt auch eine Menge Pollen und Pinienkerne mit sich.
Pinienkerne: Aromatische Samen mit Risikopotential
Pinienkerne, also die geschälten Samen der im Mittelmeerraum kultivierten Pinie „Pinus pinea“ werden vor allem in mediterranen Gerichten verwendet. Man findet sie beispielsweise in der „Pesto alla genovese“, darüber hinaus aber auch in Salaten, Backwaren oder pur als Knabberei. Ferner werden sie häufig auch in der türkischen und arabischen Küche, z.B. in Reisgerichten, eingesetzt.
Problematisch können Pinienkerne werden, wenn eine Lebensmittelallergie gegen die Samen besteht. In seltenen Fällen sind dann sogar schwere Reaktionen wie Bewusstlosigkeit und ein anaphylaktischer Schock möglich.
Außerdem kann es passieren, dass man an die günstigeren, geschmacklich aber als weniger aromatisch empfundenen Samen der Korea-Kiefer (Pinus koraiensis) gerät, deren Verzehr zu vorübergehenden Geschmacksstörungen führen kann. Die Ursachen für dieses vermutlich ungefährliche, mitunter aber wochenlang andauernde und als sehr unangenehm beschriebene (bitterer, metallischer Geschmack) Phänomen sind noch nicht hinreichend erforscht. – Weitere Informationen dazu sind z.B. hier zu finden.
Pinienpollen hierzulande kein Problem
Die Pollen der Pinie spielen aufgrund ihrer primären Verbreitung im nördlichen Mittelmeerraum hierzulande keine Rolle. In den Ländern, in denen Pinien beheimatet sind, können sie bei Allergikern jedoch durchaus Heuschnupfen-Beschwerden auslösen, wie mancher allergische Urlauber auf Mallorca und Co. möglicherweise schon am eigenen Leib feststellen musste.
In Deutschland sind andere Kiefernarten, wie zum Beispiel die Waldkiefer, weit verbreitet. Von den Nadelholzgewächsen gehen zwar recht viele Pollen aus, diese sind aber von einer vergleichsweise geringen allergenen Potenz, so dass gegen Kiefernpollen eher selten Allergien entwickelt werden.