Muss ich jetzt mein Haustier weggeben?
Gerade in deutschen Familien haben Haustiere einen hohen Stellenwert und auch die meisten Alleinstehenden wollen nicht auf einen vierbeinigen Gefährten verzichten. In Deutschland gibt es 23 Millionen Haustiere (Zierfische und Terrarienbewohner ausgenommen). Doch leider zeichnet es sich ab, dass ihre Halter immer öfter zu allergischen Reaktionen neigen. Die Tierhaarallergie wird auch zu den Allergien im Alltag gezählt.Jede zehnte Frau und jeder zwölfte Mann klagt mittlerweile über die typischen Symptome (Niesen, Augenjucken, Atemnot), sobald er in die Nähe eines behaarten Tieres kommt. Aber bedeutet eine Tierhaarallergie immer gleich das Aus für die Beziehung zum Haustier? Zunächst sollte man sich in jedem Fall erst einmal an einen Arzt wenden, damit dieser feststellen kann, ob und in welchem Maße wirklich eine Tierhaarallergie vorliegt.
Im Zweifelsfall können nämlich auch Virusinfekte, bakterielle Infekte, Veränderungen des Nasengerüsts, Nebenwirkungen von Medikamenten, hormonelle Umstellungen oder dergleichen Auslöser für die Symptome sein. In diesem Fall sollte man zunächst eine umfassende Untersuchung beim Hals-Nasen-Ohren-Arzt über sich ergehen lassen, um sich eindeutige Klarheit zu verschaffen. Ist die Tierhaarallergie eindeutig festgestellt, muss unbedingt eine Therapie erfolgen. Bleibt die Allergie unbehandelt, kann sie sich ausweiten, zum Beispiel auf Hausstaubmilben oder Blütenpollen und im schlimmsten Fall kann die Überempfindlichkeit von den oberen Atemwegen (Nase, Rachen) auf die unteren (Bronchien) übergehen, daraus kann Asthma entstehen.
Für viele Allergiker stellt sich nun die Frage, ob es eine Möglichkeit gibt gegen ihre Tierhaarallergie vorzugehen, ohne sich von ihren geliebten Haustieren trennen zu müssen. Diese Hoffnung besteht zurzeit leider nur für Katzenhalter. Durch die so genannte Immuntherapie werden nicht nur die Symptome der Allergie, sondern auch die Ursachen der überschießenden Immunreaktion des Körpers behandelt. Dabei werden den Betreffenden Personen kleinste Mengen eines Allergen-Extraktes injiziert. Zunächst steigt die Dosis wöchentlich, bis die Höchstmenge erreicht ist, danach erfolgen die Injektionen nur noch alle vier bis acht Wochen. Dies soll dem Immunsystem die überempfindliche Abwehrreaktion ‚abgewöhnen’. Man bezeichnet diese Methode auch als ‚Hyposensibilisierung’, ‚Desensibilisierung’ oder ‚Allergie-Impfung’. Leider sind die Forschungen in diesem Feld noch nicht komplett abgeschlossen und so bleibt der sicherste Weg für Tierhaarallergiker die Trennung vom Haustier.