Wurmparasiten könnten Patienten mit einer Allergie vom Typ 4 helfen. Forscher machten interessante Entdeckungen bezüglich ihrer Wirkung auf das Immunsystem.
An sich ist es keine Neuigkeit, dass man mit Würmern gegen die Allergie vorgehen kann. Zwar ist bisweilen noch nicht genau geklärt, wie sich die Tiere auf das menschliche Immunsystem auswirken, doch ist man teilweise so sehr von ihren positiven Eigenschaften überzeugt, dass Parasiten gegen Allergien – manchmal sogar in einem bereits infizierten Körper – gezüchtet und zum Verkauf angeboten werden.
Darüber hinaus steht auch die Forschung nicht still und fahndet weiterhin nach der genauen Art und Weise, wie die Wurmparasiten auf das Immunsystem einwirken. Erst kürzlich haben Erlanger Infektionsforscher entdeckt, dass die Parasiten einen positiven Einfluss auf T-Zellen haben.
Wurmparasiten können T-Zellen umprogrammieren
An Mäusen konnten die Wissenschaftler beobachten, dass eine Infektion mit dem Wurmparasiten Nippostrongylus brasiliensis die Umprogrammierung der für Autoimmunprozesse verantwortlichen T-Zellen zu bewirken vermag, was wiederum zu einer Hemmung der Immunreaktion führen kann. – Nähere Informationen zu diesem Thema sind zum Beispiel hier zu finden. Außerdem wurden die Ergebnisse im renommierten „Journal of Immunology“ publiziert.
Interessant bei Autoimmunerkrankungen und Typ 4-Allergie
Die Wissenschaftler wollen die Flexibilität der T-Zellen nun weiter erforschen und ihre Erkenntnisse in die Entwicklung von Medikamenten gegen Autoimmunerkrankungen wie beispielsweise Multiple Sklerose oder Typ-I-Diabetes einfließen lassen. Ebenfalls interessant dürften die Forschungsergebnisse für Patienten mit Allergien vom Typ 4 (zelluläre Immunreaktion) sein, da T-Zellen auch bei diesen Erkrankungen eine große Rolle spielen – hierzu zählen zum Beispiel Kontaktallergien wie etwa die Nickelallergie oder auch das Arzneimittel-Exanthem sowie die Abstoßungsreaktion auf ein transplantiertes Organ.